Das IFIS&IZ und KUDEM geben mit Freude bekannt, dass die Studenten des klassisch-islamischen Madrasa-Studiums aus einer akademischen Perspektive im europäischen Kontext der IFIS&IZ al-Ġazzālī-Akademie mit derselben Begeisterung und Motivation wie am ersten Tag mit dem Buch al-Kafiya begonnen haben. Die IFIS&IZ al-Ġazzālī-Akademie befindet sich in der zweiten Hälfte des dritten akademischen Jahres seit dem Start in 2016.

Das Grammatikwerk al-Kafiya stammt aus der Feder des Gelehrten Ibn al-Ḥāǧib (gest. 646/1249), der in der östlichen islamischen Welt durch seine Grammatikwerke, in der westlichen durch seine Werke im islamischen Recht (fiqh) sowie der Rechtsmethodik (usul-al fiqh) bekannt ist. Als Lehrbuch nimmt es seinen festen Platz in der jahrundertealten Tradition der Madrasa ein.

Ausgangspunkt der Darstellungen des Ibn al-Ḥāǧib sind die drei Wortarten des Arabischen: die Nomen (asmāʾ), die Verben (afʿāl) sowie die Partikel (ḥurūf), die sich wiederum in viele Unterkapitel verzweigen. Dabei stellt Ibn al-Ḥāǧib die Ansichten der großen Grammatiker dar und berücksichtigt teilweise auch Dialektvarianten. Gelegentlich bedient er sich der Beweisführung durch Koranverse und Gedichte. Ein wesentlicher Einfluss auf dieses Werk ist durch az-Zamaḫšarī’s (gest. 538/1144) Buch al-Mufassal feststellbar.

Bemerkenswert ist, dass zum Kāfiya von einer Vielzahl von Autoren, allen voran von Ibn al-Ḥāǧib selbst, ca. 100 Kommentarwerke (sarh) verfasst wurden. Zu diesen Kommentaren wiederum gibt es eine hohe Zahl an Kommentarliteratur (hasiya), welche wiederum Gegenstand einer eigenen Kommentargattung, genannt taʿlīq, ist.

Wir beten zu Gott, dem Erhabenen, dass Er durch das Studium dieses Werkes ein authentisches Verständnis von Koran und Sunna ermögliche.